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Tarifverträge sind in Island weit verbreitet und legen viele der Beschäftigungsbedingungen für die meisten Arbeitnehmer fest. In den meisten Fällen müssen ein schriftlicher Vertrag oder die Arbeitsbedingungen schriftlich vorgelegt werden. Die Bedingungen müssen Folgendes beinhalten:

• Identitäten der Parteien,

• Arbeitsort,

• Art der Tätigkeit des Mitarbeiters,

• Datum, an dem der Mitarbeiter seine Arbeit aufnimmt,

• Laufzeit des Vertrags (falls es sich um einen festen Vertrag handelt),

• Informationen über bezahlten Urlaub,

• Kündigungsfrist im Falle einer Kündigung,

• das Gehalt des Mitarbeiters und

• normale Arbeitszeiten für die Arbeitswoche.

Der Vertrag oder die schriftliche Erklärung müssen auch angeben, welcher Pensionskasse der Arbeitnehmer angehören wird, und alle geltenden Tarifverträge und Gewerkschaften angeben.

Die Standardarbeitswoche in Island beträgt 40 Stunden. Die meisten Mitarbeiter arbeiten acht Stunden am Tag und fünf Tage die Woche. Die Mitarbeiter dürfen über einen Zeitraum von vier Monaten im Durchschnitt nicht mehr als 48 Stunden arbeiten. Arbeitnehmer, die über die normale Arbeitszeit hinaus arbeiten, haben stattdessen Anspruch auf eine zusätzliche Bezahlung oder eine ausgleichende Freistellung.

Arbeitnehmer erhalten in Island im ersten Beschäftigungsjahr zwei Krankheitstage pro Monat. Tarifverträge können zusätzlichen Krankenstand vorsehen, und Arbeitnehmer haben häufig Anspruch auf mehr Krankheitsurlaub, wenn sie längere Zeit für einen Arbeitgeber arbeiten. Der Arbeitnehmer muss den Arbeitgeber so schnell wie möglich über die Krankheit informieren und auf Anfrage ein ärztliches Attest vorlegen. In vielen Tarifverträgen haben Arbeitnehmer auch Anspruch auf bezahlten Krankenurlaub, um kranke Kinder unter 13 Jahren zu betreuen. Arbeitnehmer, die aufgrund einer Krankheit ohne Einkommen dastehen, können Anspruch auf Sozialversicherungsleistungen haben.

Männliche und weibliche Arbeitnehmer erhalten in Island jeweils fünf Monate Mutterschafts- oder Vaterschaftsurlaub für die Geburt oder Adoption eines Kindes. Sie erhalten außerdem zwei zusätzliche gemeinsame Monate, die zwischen ihnen aufgeteilt oder, wenn sie dies wünschen, nur von einem Elternteil in Anspruch genommen werden können. Der Urlaub muss in Anspruch genommen werden, bis das Kind 18 Monate alt ist. Mitarbeiter nehmen außerdem bis zu 13 Wochen unbezahlten Elternurlaub in Anspruch, um ein Kind unter acht Jahren zu betreuen.

In Island sind Prämien in der Regel in den Vergütungspaketen der Arbeitnehmer enthalten und können im Rahmen eines Tarifvertrags festgelegt werden. Wenn ein Bonus in der Vergütung eines Arbeitnehmers enthalten ist, zahlt der Arbeitgeber ihn in der Regel im Dezember als Pauschalbetrag.

Arbeitnehmer erhalten in Island mindestens 24 Tage bezahlten Jahresurlaub, haben aber im Rahmen eines Tarifvertrags möglicherweise Anspruch auf mehr. Es ist üblich, dass Mitarbeiter in der Ferienzeit zwischen dem 2. Mai und dem 15. September ihren Urlaub nehmen. Arbeitnehmer erhalten auch ein Urlaubsgeld, das in der Regel entweder zu Beginn des Urlaubs oder monatlich gezahlt wird. Das Urlaubsgeld wird auf ein separates Bankkonto überwiesen.

In Island sind die gesetzlichen Feiertage:

• Neujahrstag

• Gründonnerstag

• Karfreitag

• Ostersonntag

• Ostermontag

• Erster Tag des Sommers

• Tag der Arbeit

• Christi Himmelfahrt

• Pfingstsonntag

• Pfingstmontag

• Tag der Isländischen Republik

• Handelstag

• Heiligabend (ab 12 Uhr)

• Weihnachtstag

• Zweiter Weihnachtstag

• Silvester (ab 12 Uhr)

Island verfügt über ein nationales Gesundheitssystem, das allen Bürgern und rechtmäßigen Einwohnern, die sechs Monate im Land gelebt haben, zur Verfügung steht. Praktisch die gesamte medizinische Versorgung wird über das nationale System erbracht, es gibt jedoch einige private Anbieter.

Die Kündigung eines Arbeitsverhältnisses in Island muss schriftlich erfolgen und zu Beginn des Folgemonats wirksam sein. Die Kündigungsfrist liegt in der Regel zwischen einem und drei Monaten, im Rahmen eines Tarifvertrags können jedoch längere Kündigungsfristen vorgesehen werden. Eine Abfindung ist nicht erforderlich, kann aber nach Vereinbarung gewährt werden.